Den Alten Ort ganzheitlich denken

Pressemitteilung der AG Stadtentwicklung von Bündnis90/Die GRÜNEN

Die „Arbeitsgruppe Stadtentwicklung“ des Ortsverbandes Neu-Isenburg von Bündnis 90/DIE GRÜNEN stellt ihre Ideen zum Thema Entwicklung des „Alten Ortes“ vor. Der Sprecher der AG, Martin Bock, der auch Vorsitzender des Bauausschusses des Parlaments ist, macht klar, dass die vorgestellten Maßnahmen eine Ideensammlung ohne politischen Beschluss darstellen. „Es war und ist uns wichtig“, so Martin Bock „hier losgelöst von der politischen Arbeit in den diversen Gremien, Ideen als Anregung und zur Diskussion aufzuzeigen“. „Gerade im Hinblick auf die aktuelle Befragung zur Neugestaltung des Marktplatzes, wollen wir unsere Gedanken dazu in die Diskussion bringen“, so Dezernent Dirk Wölfing. „Gestützt werden unsere Überlegungen durch viele Gespräche in der Stadt zum Thema ‚Alter Ort‘. Wichtig war uns auch das vorliegende Verkehrsgutachten für den ‚Alten Ort‘“, ergänzt Martin Bock. Nick Timm, Mitglied der AG, erläutert: „In den Diskussionen der Arbeitsgruppe wurde schnell klar, dass der historische Kern der Stadt nicht nur aus dem Marktplatz besteht. Der ‚Alte Ort‘ ist die Gesamtanlage inklusive der abgehenden Gassen und Gässchen. Deshalb muss eine historische Aufwertung des „Alten Ortes“ das gesamte Ensemble deutlicher erkennbar werden lassen“.

Die AG Stadtentwicklung formuliert die Zielsetzung so: Über einzelne Gestaltungselemente wird es immer unterschiedliche Auffassungen geben. Einigkeit in der Bevölkerung sehen wir aber darin, dass das Gesamtquartier „Alter Ort“ historisch aufgewertet und die Aufenthalts- und Wohnqualität insgesamt deutlich angehoben werden soll. In den Gesprächen wurde vor allem das hohe Aufkommen des PKW-Verkehrs bemängelt. Die Arbeitsgruppe sieht deshalb in dem Vorschlag des vorliegenden Verkehrsgutachtens, die Zufahrt zum „Alten Ort“ zu beschränken, eine gute Lösung. Ausgenommen von der Beschränkung sollten sein: die Zufahrt zu den privaten Parkplätzen, Krankentransporte, Hol- und Bringdienste von und für mobilitätseingeschränkte Personen sowie Lieferdienste für das ansässige Gewerbe. Das Gutachten erwartet davon die Verhinderung des Parksuchverkehrs und die Nutzung des „Alten Ortes“ als Abkürzung oder als Alternative zu den Hauptwegen.

Das Pflaster der Gassen enthält aktuell Separierungen für Fußgänger, Parkplätze und den Fahrstreifen. Die Aufhebung dieser Trennungen und der Wegfall des Trennstreifens zwischen den öffentlichen Parkplätzen und den Hauswänden würde die Übersichtlichkeit verbessern und die Anlage des Alten Ortes deutlicher erkennbar machen. Der vergrößerte Raum würde auch die Aufenthaltsqualität verbessern. Dazu müssten die Parkplätze im „Alten Ort“ so markiert werden, dass sie blockweise versetzt im Abstand von jeweils 30 bis 40 m nahe den Hauswänden angeordnet sind. Die Aufhebung der Separierungen macht darüber hinaus den Charakter des Straßenraumes als Platz für Fußgänger deutlich erkennbar. Die Straßenoberfläche sollte barrierefrei gestaltet werden.

Die AG Stadtentwicklung regt an, die mit dieser Lösung verbundene Beschränkung der Parkplätze durch empfohlene Parkplätze außerhalb des „Alten Ortes“ zu kompensieren. Eine immer wieder diskutierte Möglichkeit zur Schaffung von Parkplätzen außerhalb des Alten Ortes ist die Errichtung einer zusätzlichen Mobilitätsstation für Rad und PKW mit Lademöglichkeiten auf dem Wilhelmsplatz. Bei entsprechender Begrünung, Durchlüftung und Ausstattung mit Solartechnik kann die dadurch entstehende Umweltbelastung begrenzt werden. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, diese Möglichkeit zu prüfen. Zudem könnte der öffentliche Parkraum am Luftgässchen für Kurzparker reserviert werden. Sitzgelegenheiten in den Gassen können weitere Maßnahmen zur Stärkung der Aufenthaltsqualität sein. Darüber hinaus unterstützen sie die Nutzung des Straßenraums durch Fußgänger und bieten Erholungsmöglichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit.

Zur Neugestaltung des Gesamtquartiers „Alter Ort“ ist die Schaffung von grünem Lebensraum ein wichtiger Bestandteil. Eine durchgängige Versiegelung der Flächen führt zu starker Aufheizung des Quartiers und verminderter Aufenthaltsqualität. Ein Konzept für die Grüngestaltung des Ensembles liegt aus der Verwaltung vor und sollte so umgesetzt werden. Die GRÜNE Arbeitsgruppe freut sich auf die weitere Debatte und einen Vorschlag für ein Gesamtkonzept, das dann in Schritten umgesetzt werden kann. Der Dezernent Dirk Wölfing resümiert: „Wir brauchen jetzt Grundsatzbeschlüsse und einen Masterplan zur Stadtentwicklung, den wir schrittweise umsetzen können.“

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